Nicht ohne Lupe: der JRK-Nachtorientierungslauf 2024
Die drei ??? standen Pate für den diesjährigen Nachtorientierungslauf, auf dem sich auch eine technische Neuerung bewährt hat.
Allein, dass nachts der richtige Weg gefunden und knifflige Aufgaben gelöst werden müssen, macht Nachtorientierungsläufe (NOL) spannend. Der NOL des Jugendrotkreuzes im Kreis Pinneberg setzt noch einen drauf: Er hat eine Geschichte, in die die Teilnehmenden eintauchen - das macht ihn besonders beliebt. Aus ganz Deutschland waren 135 Jugendliche angereist, um in der Nacht zum 14. September ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse unter Beweis zu stellen und einen Fall im Stil der beliebten Buch- und Hörspielreihe „Die drei Fragezeichen“ zu lösen. Los geht es in der Klaus-Groth-Schule in Elmshorn um 19.30 Uhr mit einer Telefonlawine und einer Nachricht, die die Teams von JRK, THW und DLRG auf die Spur bringt. Und schon fällt ein Schuss.
Viel Blut, ein falsches Testament und Gelegenheit zu Erster Hilfe
Unter den drei sich - nach allen Regeln der Notfalldarstellung - am Boden wälzenden Verletzten den Simulanten herauszukennen, ist eine der ersten Aufgaben entlang des zwölf Kilometer langen Parcours. Nicht einfach, inmitten all der Kunstblutpfützen auf dem Gelände der Feuerwache in Tornesch-Ahrenlohe. Der zu lösende Fall dreht sich um das großväterliche Erbe einer Freundim, das sich ein Erbschleicher unter den Nagel gerissen hat. Damit soll er nicht durchkommen. „Der Kreativität freien Lauf zu lassen macht Spaß. Aber wir müssen uns auch für jeden Weg von A nach B einen Grund überlegen“, sagt Nils Plohmann, der mit elf weiteren JRK-Helfern nicht nur seit Juni 2023 den diesjährigen Parcours vorbereitet hat, sondern auch der Gesamtleiter des Nachtabenteuers ist.
Neue App findet Verirrte
Das Prinzip der Schnitzeljagd, die von 90 Helfer*innen des JRK Kreis Pinneberg aufgebaut und begleitet wird, hat sich bewährt. Neu ist in diesem Jahr eine App, mit der die teilnehmenden Teams geortet werden können. Gaben in den bisherigen NOL seit 2001 Posten- und Streckenverantwortliche per Funk durch, wann ein Team wo eintrifft, zeigt nun die NOL-App, ob Teilnehmende noch auf der Strecke sind oder sich verlaufen haben. Was jedes Mal vorkommt, auch dieses Jahr. „Früher mussten wir Suchtrupps losschicken, wenn die Meldung eines Teams ausblieb. Heute wissen wir, dank App und GPS, wo sich jede*r gerade aufhält.“, freut sich Nils Plohmann über die technische Neuentwicklung von Heiko Kaschube, Vizepräsident des DRK-Kreisverbandes Pinneberg. Um Mitternacht, so zeigt es der große Monitor, den die Feuerwehr zur Verfügung gestellt hat, geht das letzte Team auf die 20 Kilometer lange Strecke.
Selbsttest in einer Extremsituation
Bei allem Vergnügen, das so eine nächtliche Schnitzeljagd macht, testen die Teilnehmenden auch ihre Fähigkeit, in Extremsituationen handlungsfähig zu bleiben. Es gilt Botschaften mit der Lupe zu entziffern, Morsecodes zu entschlüsseln und immer wieder auch Erste Hilfe zu leisten. Egal, wie müde man ist. Da kommen die 14 Bleche mit „Tante Mathildes“ Kirschkuchen zur Stärkung gegen Ende des Parcours gerade recht. Am letzten Posten sind noch einmal alle Spürnasen gefragt. In „Opas Villa“ muss das Testament gefunden werden. Hinweise geben Gewürzdöschen in der Küche, die in der richtigen Reihenfolge das Versteck des echten Testaments verraten. Der Blick unter den Küchentisch bringt noch einmal Punkte. Nach gut 9 Stunden bis knapp 15 Stunden treffen die Teams wieder in der Klaus-Groth-Schule ein. Den Sieg sicherte sich das neunköpfige Team des JRK aus Leck in Nordfriesland vor dem JRK Itzehoe und dem JRK Kreisverband Stormarn.
Und hier geht es zum JRK im Kreis Pinneberg