Eingewöhnung in der Peer-Group
Der Lockdown im Frühjahr 2020 stellte uns vor große Herausforderungen. Eine davon war die Eingewöhnung der neuen Kinder. Während der Schließzeit konnte sie nicht stattfinden. Zum Zeitpunkt der Wiedereröffnung waren viele neue Kinder da. Wir brauchten eine neue Idee für die Eingewöhnung.
Wir entschieden uns, für die Kinder eine eigenständige Gruppe zu bilden und sie alle zeitgleich einzugewöhnen. Hierzu gibt es seit einiger Zeit ein Eingewöhnungsmodell mit dem Namen „In der Peer starten wir“. (Als "Peer" wird eine Gruppe Gleichgesinnter bezeichnet.) Die Kinder kommen als Kleingruppe gemeinsam mit ihren Eltern und den Erzieherinnen und Erziehern im Kindergarten zusammen und lernen sich außerhalb des Gruppenbetriebs kennen. Von da an entfernen sich die Kinder immer weiter von den Eltern. Die Geschwindigkeit entscheiden die Kinder selbst. Auf Grund des eingeschränkten Regelbetriebs konnte dies gut umgesetzt werden.
Für uns war diese Form der Eingewöhnung neu. Wir hatten im Vorfeld viel Gutes über das neue Modell gehört und waren überzeugt, dass es sich positiv auf die Gruppe auswirkt. Daher waren wir mindestens genauso aufgeregt wie die Eltern und Kinder. Am Ende wurden unsere Erwartungen mehr als erfüllt.
Fast alle Eltern entschieden sich für diese Art der Eingewöhnung, und so entstand eine Gruppe für den Krippenbereich und eine Gruppe für den Elementarbereich mit immer den gleichen Kindern (sogenannte Kohorten). Die Kinder kamen für eine feste Zeit von max. 2 Stunden, in der sie frei spielen konnten. Das Peergroup-Modell hat den Vorteil, dass die Kinder sich gegenseitig Halt geben, da alle die gleiche Ausgangslage haben. Und genau das traf ein. Schnell entstanden unter den Kindern erste Beziehungen. Die Kinder waren interessanter als die Eltern. Sie trauten sich immer weiter von den Eltern weg. Die Eltern blieben an ihrem festgelegten Platz sitzen und die Kinder erkundeten den Gruppenraum und das Außengelände. Bis zum Ende der Eingewöhnungszeit hatten sich alle Kinder von den Eltern gelöst und spielten ohne sie in der Kita. Das war der Zeitpunkt, die Kinder in ihre festen Gruppen einzugewöhnen. Durch die intensive Bindung zu den Erziehern, die die Kinder bereits aufgebaut hatten, funktionierte dies ganz problemlos. Die Kinder fühlten sich auch hier von Anfang an geborgen. Für unser Team war dies eine ganz intensive Zeit mit den Kindern, aus der wir viel Wertvolles mitnehmen. Auch von den Eltern haben wir durchweg positive Rückmeldungen bekommen. Sie haben sich gut aufgehoben gefühlt und konnten sich austauschen (eine eigene kleine Peergroup eben).
Die Erfahrungen aus dieser Zeit haben wir mit in die derzeitigen Eingewöhnungen genommen und nutzen sie intensiv.