„Wir sind einfach gut drauf“
Wo immer in der Gemeinde etwas los ist, da ist auch das Appener DRK „mittenmang“. Mit Ehrenamtlichen, die anpacken…. es sich aber auch gut gehen lassen.
Wenn es in Appen nach Erbsensuppe duftet, dann läuft wahrscheinlich gerade die Aktion „Saubere Landschaft“, bei der Ehrenamtliche Müll in der Feldmark sammeln. Rund 150 Bürgerinnen und Bürger beteiligen sich jedes Jahr. Der Lohn für die Mühe köchelt dann schon im großen Kessel der Feldküche: deftige Erbsensuppe, zubereitet vom Roten Kreuz. „Unsere Erbsensuppe ist der Renner“, sagt Waltraud Hörmann, seit acht Jahren Vorsitzende des DRK-Ortsvereins. Und der ist sehr gefragt: „Wir sind bei jeder Veranstaltung in der Gemeinde dabei.“
Mittendrin und dabei: die DRK-Ehrenamtlichen
Im Terminkalender stehen dieser Tage „Seniorennachmittag der Gemeinde“, „Dorfflohmarkt“, „Kreisjugendfeuerwehrtag“ und „Aktion Ferienspaß“. Nicht jede und jeder der 20 Ehrenamtlichen ist bei jedem offiziellen Termin der 5000 Einwohner zählenden Gemeinde dabei. Beim Gemeinschaftsabend am ersten Montag im Monat heißt es „Wer von uns geht hin?“ Wenigstens eine Abgesandte gibt es immer. Ehrensache. Der Rest wird Hand in Hand erledigt. Wie die Organisation des Blutspendetermins, der fünf Mal im Jahr stattfindet, zuletzt im Juni.
Rotes Kreuz zum Anbeißen
Der Ablauf ist eingespielt. Baguettes aufschneiden, Schnittchen belegen, mit Brie, rohem Schinken, gekochtem Ei oder Lachs, dann mit Gurke, Schnittlauch oder Dill verzieren. alles appetitlich auf dem Silbertablett anrichten. Nächstes Tablett. Über hundert Freiwillige haben sich angestellt, um ihr Blut zu spenden - das dringend benötigt wird. Sogar 17 Erstspender*innen sind darunter. Und was wäre eine Blutspende ohne Schnittchen danach? Die sind Tradition. Und Gelegenheit, an liebevoll gedeckten und mit Blumen geschmückten Tischen mit Nachbarn zu plaudern. Das stärkt das Gefühl, hier und heute gemeinsam etwas zu bewirken.
Mehr als gute Nachbarschaft
„Man kennt sich“, bestätigt Waltraud Hörmann das Netzwerk der Hilfsbereiten in Appen. Bewährt hat es sich zuletzt beim großen Tag der Organspende. Die Idee zu dieser Informationsveranstaltung kommt der DRK-Ortsvereinsvorsitzenden nach einem Gespräch mit einem Verwandten, der nur dank einer Leberspende überlebt hatte. Sie ergreift initiative. Ein paar Anrufe genügen, und Bürgermeister Hans-Peter Lütje und die Ärztin Christina Quellmann sagen ihre Teilnahme zu. Fehlen noch: Räumlichkeiten, Kinderprogramm und Organspendeausweise, die vor Ort ausgefüllt werden sollen.
Unterstützung vom DRK-Kreisverband
Um eine gute Idee zu verwirklichen, muss man manchmal größer denken. Waltraud Hörmann, die in ihrem Berufsleben mehrere Pflegeheime geleitet hat, bittet deshalb den Bezirksverband um Unterstützung. Und bekommt sie prompt. „Dafür sind wir da“, sagt Ulf Kienast, Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes Pinneberg, und erklärt: „Wir stehen im Zentrum aller DRK-Gemeinschaften und können zu jedem Thema Menschen zusammenbringen, die sich gegenseitig unterstützen.“ Insgesamt 90 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sind schließlich mit dabei, darunter sogar eine Tätowiererin, die zur Organspende Bereiten kostenlose Tattoos sticht.
Gleich nach Renteneintritt zum Roten Kreuz
Und wieder liegt ein leckerer Duft in der Luft. Den Kuchen haben diesmal Kita-Eltern gebacken. Schoko-Kokos, Bienenstich, Käsekuchen. Am Kuchenstand steht Helma Claußen und schneidet mit dem Messer durch die butterige Masse. Die 70-Jährige mit den grauen Locken, die nach ihrem Renteneintritt dem Roten Kreuz beitrat, weiß: "Man redet miteinander und fasst Vertrauen. Das geht am besten mit einer Tasse Kaffee in der Hand und einem Stück Kuchen auf dem Teller."
Helfen macht Spaß
Auf einer Bank vor dem Kuchenstand machen ihre Mitstreiterinnen gerade Pause. Elke Schubert, Gabi Lorenzen, Margrit Scharbatke, Rosemarie Subke und Inge Steinke vom DRK-Ortsverein Appen trinken einen Kaffee. Ihre Arme liegen auf bedruckten Tischdecken, die die Werte des Roten Kreuzes in Erinnerung rufen, etwa: „Menschlichkeit, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit.“ Die großen Worte werden hier zu einfachem Tun. Das Rot ihrer Westen leuchtet. Weiß darauf gestickt: „Helfen macht Spaß“. Und das scheint auch so zu sein… von Müdigkeit jedenfalls keine Spur. Elke Schubert, seit 40 Jahren beim DRK lacht: „Wir sind einfach gut drauf!“
Es sich zusammen gut gehen lassen
Das Rote Kreuz steht nicht nur für Krankentransporte und Katastropheneinsätze. „Rotes Kreuz heißt auch: lecker kochen“, sagt Waltraud Hörmann schmunzelnd und fügt hinzu. „Aber auch gut essen.“ Zum Beispiel auf Einladung des Bürgermeisters beim Scampi-Grillen oder im Garten beim Heringsessen mit Ehe- und Lebenspartnern. Gut, dass es unter dem Motto „Wir bewegen Appen“ viermal wöchentlich ein professionelles Pilatestraining in Kleingruppen für Berufstätige und Senioren gibt. Natürlich auch von Ehrenamtlichen des DRK ins Leben gerufen.
Sie interessieren sich für ein Ehrenamt beim Deutschen Roten Kreuz?
Nehmen Sie einfach Kontakt auf!
Sean Anderson und Dennis Schaper, unsere Ehrenamtskoordinatoren, haben die E-Mail: ehrenamt@drk-kreis-pinneberg.de
Telefonisch sind sie erreichbar unter: 04101/5003-423
Den DRK-Ortsverein Appen erreichen Sie über seine Vorsitzende Waltraud Hörmann: waltraud.hoermanngmx.de