Neue Selbsthilfegruppe „Alarm im Darm“
Von entzündlichen Darmerkrankungen Betroffene finden Unterstützung in einer neu gründeten Selbsthilfegruppe.
Jede Krankheit verändert das Leben auf ihre Weise. Entzündliche Darmerkrankungen schlagen sich nicht nur auf gemeinsame Mahlzeiten und Essenspläne nieder, sondern auch auf die Konzentration am Arbeitsplatz. Wenn nicht sicher ist, ob im Fall der Fälle eine Toilette frei ist. In der neuen Selbsthilfegruppe „Alarm im Darm“ geht es auch um ganz alltägliche Probleme. Inzwischen sieben Mitglieder kommen zu dem in der Öffentlichkeit immer noch schambesetzten Thema zusammen, das aber bei den Treffen durchaus mit Humor besprochen wird - wie der Gruppenname zeigt.
Noch ist die Gruppe offen für Neue. Eingeladen sind alle, die nach entsprechenden Symptomen oder der ärztlichen Diagnose „Colitis Ulcerosa“ oder „Morbus Crohn“ den Austausch suchen. Bauchschmerzen, Blähungen, Krämpfe und Darmblutungen sind Signale der häufigsten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED), die heute nicht mehr zu den Autoimmunerkrankungen zählen.
Der aktuelle Stand der Wissenschaft geht davon aus, dass es sich bei CED um komplexe Barriere-Erkrankungen handelt, bei denen mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Es wird angenommen, dass eine gestörte Barrierefunktion des Darms vorliegt, wodurch Bakterien leichter in die Darmwand eindringen können. Dies führt zu einer überschießenden Immunreaktion und Entzündung. Eine Studie der Barmer Krankenkasse zählte in Deutschland zwischen 420.000 und 470.000 Betroffene.
In der Selbsthilfegruppe gibt es für CED-Erkrankte viel Verständnis, etwa für die Stunden, in denen man sich am Arbeitsplatz wie ausgeknockt fühlt, weil es wieder einen Schub gegeben hat. Genauso werden aber der beste Umgang mit dem Thema am Arbeitsplatz oder in der Familie besprochen und Diätformen verglichen, wie die Low FODMAP-Diät, in der bestimmte kurzkettige Kohlenhydrate (FODMAPs) vorübergehend aus der Ernährung ausgeschlossen werden. Auch Erfolge werden geteilt, etwa wenn Kolleginnen und Kollegen am Arbeitsplatz jederzeit den Zugang zum stillen Örtchen ermöglichen - weil sie informiert sind.
Neue Mitglieder sind herzlich willkommen.
Kontakt über:
Kerstin Kreuzhage, Koordinatorin der
Telefon: 04101 50 03 490
E-Mail: zksdrk-kreis-pinneberg.de