Einsatz im Flutgebiet Rheinland-Pfalz beendet
Die Einsatzhelferinnen und -helfer sind gesund zurück, das Material ist gereinigt und wieder eingeräumt, die Fahrzeuge sind bereit für die nächste Aufgabe. Der bisher größte Einsatz der schleswig-holsteinischen DRK-Bereitschaften außerhalb des eigenen Bundeslandes ist abgeschlossen.
Einsatzkräfte aus dem DRK-Kreisverband Pinneberg haben sich mit Helferinnen und Helfern weiterer Organisationen an einem zehntägigen Einsatz im Hochwassergebiet in Rheinland-Pfalz beteiligt. Insgesamt sind rund 700 Personen und 200 Fahrzeuge aus Schleswig-Holstein dort im Einsatz gewesen.
Der Einsatz umfasste vielfältige Aufgaben. Innerhalb eines Tages bauten die Einsatzkräfte aus Schleswig-Holstein zunächst auf einem Rastplatz in Windhagen (Landkreis Neuwied) ein Zeltdorf für 700 Personen auf. Rund 100 Einsatzkräfte von DRK, DLRG, Feuerwehr und Regie-Einheiten versorgten dort täglich rund 700 Einsatzkräfte mit drei Mahlzeiten, spontan kamen auch bis zu 300 Lunchpakete hinzu. Unter der Leitung des DRK wurden die Küche, die Logistik, die Lebensmittelausgabe und eine Stelle zur Reinigung und Dekontamination (DEKON P) eingerichtet und betrieben - für die Helferinnen und Helfer, die aus dem Einsatzgebiet ins Zeltdorf zurückkehrten.
Mit der Beschaffung von Lebensmitteln und Gebrauchsgütern hatten die Fahrer und Teams von drei Betreuungskombis und zwei LKW des DRK alle Hände voll zu tun. Im Durchschnitt lieferten sie dreimal täglich neues Material. Mithilfe von weiteren Fahrzeugen, mehreren Feldküchen und Kühlanhängern sowie Dutzenden Helferinnen und Helfern konnte die Versorgung des Zeltdorfes in Windhagen sichergestellt werden.
Anschließend entstanden zusätzlich zwei externe Versorgungspunkte, um auch die Zivilbevölkerung mit Mahlzeiten und Gütern des täglichen Bedarfs zu versorgen.
Die Bereitschaften der Feuerwehr trafen beim Einsatz vor Ort auf völlig zerstörte Infrastruktur. Es galt, die Schäden des Hochwassers zu beseitigen, Keller leer zu pumpen, getrocknete Schlammmassen und größere Hindernisse zu entfernen. Bei sommerlichen Temperaturen, Staubentwicklung und mit den zur persönlichen Schutzausrüstung gehörenden FFP2-Masken war dies eine körperlich sehr anstrengende Arbeit. Die Bereitschaften der Feuerwehr wurden während der ganzen Zeit von DRK-Einsatzhelfern mit Notfall-Krankenwagen sanitätsdienstlich betreut. Sie unterstützten auch die Bevölkerung, prüften beispielsweise mit Ärzten und Apothekern, ob die verbliebenen Anwohnerinnern und Anwohner Medikamente benötigten.
Neben der sanitätsdienstlichen Betreuung zeigte sich beim Einsatz eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit des DRK-Betreuungsdienstes in all seinen Facetten. Das Einrichten von Notunterkünften, Verpflegungsstellen und die Registrierung von Einsatzkräften und Betroffenen sind für den Erfolg eines Einsatzes in dieser Größenordnung unverzichtbar. Hierfür braucht es Experten, die dieses in Extremsituationen mit ihrem Fachwissen und ihren Fähigkeiten ermöglichen. Das sind Fachkräfte aus verschiedenen Berufsfeldern, an die man im Zusammenhang mit dem DRK nicht sofort denkt wie Köche, Küchenhilfen, Elektriker, Installateure, Lageristen, Logistiker. Ihre Mithilfe ist extrem wichtig, damit der Einsatz ein Erfolg wird.
Den Helfenden aus dem Kreisverband Pinneberg wird der Einsatz in guter Erinnerung bleiben. Sie konnten in einer Katastrophe Menschen konkret helfen. Die Betroffenen hießen die Helfer, die einmal quer durch Deutschland zu ihnen gekommen waren, willkommen und zeigten sich dankbar für ihre Hilfe.
Die DRK-Bereitschaften bieten mit ihren Fachdiensten viele Möglichkeiten, sich ehrenamtlich einzubringen, auch für Interessierte aus nicht-medizinischen Berufsfeldern. Sprechen Sie uns gern darauf an! Kontakt: Maren Münster, Telefon: 04101 5003-428, E-Mail